Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) steht an der Spitze der Bewegung für nachhaltiges Bauen in Deutschland und darüber hinaus. Gegründet mit dem Ziel, Baustandards zu revolutionieren und die Bauindustrie auf nachhaltigere Praktiken auszurichten, hat die DGNB ein Zertifizierungssystem entwickelt, das sowohl umweltfreundlich als auch ökonomisch vorteilhaft ist.
Das DGNB-Zertifizierungssystem ist darauf ausgelegt, Bauvorhaben umfassend zu bewerten – von der Planung über die Ausführung bis hin zum Betrieb. Es berücksichtigt eine Vielzahl von Nachhaltigkeitsaspekten, darunter ökologische, ökonomische, soziokulturelle, technische und Prozessqualitäten.
Die Systematik der DGNB-Zertifizierung ist dynamisch und wird kontinuierlich weiterentwickelt, um den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und technologischen Entwicklungen Rechnung zu tragen. Dies stellt sicher, dass zertifizierte Gebäude den höchsten Standards in Bezug auf Nachhaltigkeit entsprechen.
Als SGS-Gruppe Deutschland decken wir nahezu alle Prüfungen und Inspektionen rund um Ihr Gebäude ab. Neben unserem Programm rund um die Zertifizierung für nachhaltiges Bauen, decken wir auch Leistungen vom Brandschutz über die Elektro- und Gebäudetechnik bis hin zu Aufzug- und Fördertechnik ab.
Das DGNB-Zertifizierungssystem basiert auf drei zentralen Nachhaltigkeitsbereichen:
...ist ein zentraler Aspekt der DGNB-Zertifizierung, fokussiert auf die Minimierung von Umweltauswirkungen durch Gebäudebau und -betrieb. Hierbei stehen Energieeffizienz und Ressourcenschonung im Vordergrund.
... bezieht sich auf die Wirtschaftlichkeit von Bauvorhaben, mit dem Ziel, Lebenszykluskosten zu optimieren und die Marktfähigkeit der Immobilien zu steigern.
... bezieht sich auf Aspekte, die das Wohlbefinden und die Zufriedenheit der Nutzer beeinflussen. Dazu gehören Innenraumluftqualität, akustischer und visueller Komfort sowie Gebrauchstauglichkeit und Zugänglichkeit des Gebäudes.
... umfasst Leistung und Zuverlässigkeit von Gebäudekonstruktion und Systemen, einschließlich Materialauswahl, Bauausführung und Integration technischer Systeme. Ziel ist es, Gebäudehülle und Technik so zu gestalten, dass sie den Energiebedarf senken und hohe thermische Behaglichkeit gewährleisten.
... beurteilt die Effektivität und Effizienz von Planungs- und Bauprozessen, einschließlich Baumanagement und Qualitätssicherung.
Die Silber-Stufe ist für Projekte vorgesehen, die die Basisanforderungen der DGNB erfüllen. Die Projekte mindestens 50% der Gesamtpunktzahl erreichen. Es werden grundlegende Nachhaltigkeitsmaßnahmen demonstriert.
Projekte, die die Gold-Stufe erreichen, müssen mindestens 65% der Gesamtpunktzahl erzielen. Eine deutliche Steigerung in der ökologischen Performance, Energieeffizienz und soziokulturellen Qualität gegenüber der Silber-Stufe wird gefordert.
Die Platin-Stufe ist die höchste Auszeichnung und wird an Projekte vergeben, die mindestens 80% der Gesamtpunktzahl erreichen. Diese Gebäude setzen Best Practices um und zeigen herausragende Leistungen in nahezu allen Aspekten der Nachhaltigkeit.
Die Entscheidung, ob ein Gebäude zertifiziert werden soll, wird optimalerweise in der Leistungsphase (LP) 1–2, spätestens 3, fallen. Hier ist die Beeinflussbarkeit gerade in Bezug auf die beiden Themen Lebenszykluskosten (Life Cycle Costing, LCC) und Ökobilanzierung/Lebenszyklusanalyse (Life Cycle Assessment, LCA) am höchsten. Optimalerweise engagiert der Bauherr in der frühen LP 1 einen von der DGNB ausgebildeten Auditor oder Consultant für eine erste Beratung.
Die Zertifizierung eines Gebäudes nach den Standards der DGNB ist ein mehrstufiger Prozess, der von der Planungsphase bis zur endgültigen Bewertung und Zertifikatvergabe reicht.
Förderung der Biodiversität:
Die Einbeziehung von Grünflächen und ökologischen Bauprinzipien verbessert die lokale Biodiversität und schafft wertvolle Lebensräume.
Senkung der Betriebskosten:
Effiziente Gebäudetechnologien und eine durchdachte Bauweise führen zu erheblichen Einsparungen bei den Energie- und Wartungskosten.
Steigerung des Immobilienwerts:
Nachhaltige Gebäude sind zunehmend gefragt, was ihren Marktwert und ihre Vermietbarkeit erhöht.
Die Kosten einer DGNB-Gebäudezertifizierung lassen sich nicht pauschalisieren. Sie hängen von mehreren Faktoren ab:
Es ist weiter zwischen folgenden Kostengruppen zu unterscheiden:
Zusätzliche bauliche Maßnahmen (Barrierefreiheit, E-Mobilität, Sozialräume) sind ebenfalls zu berücksichtigende Kostenkomponenten.
Obwohl die initiale Investition für eine DGNB-Zertifizierung höher sein kann, führen die langfristigen Einsparungen bei Energie- und Wartungskosten zu einer Amortisation der Mehrkosten. Zudem können der erhöhte Marktwert und die Attraktivität des Gebäudes finanzielle Vorteile für Investoren und Eigentümer bringen.
Die DGNB-Zertifizierung ist nicht nur für gewerbliche Immobilien oder öffentliche Gebäude geeignet, sondern auch für Wohngebäude. Dies eröffnet Möglichkeiten, auch im privaten und sozialen Wohnungsbau nachhaltige Praktiken zu fördern und anzuwenden.
Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) fördert Energieeffizienz und den Einsatz erneuerbarer Energien im Gebäudesektor. Die Beantragung erfolgt über die KfW. Für Neubauten gilt das Förderprogramm „Klimafreundlicher Neubau“ (BEG KfN), das sich an Bauvorhaben zur Errichtung neuer Wohn- und Nichtwohngebäude richtet. Eine der Voraussetzungen, um die genannte Förderung zu bekommen, ist das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG).
Das QNG ist ein staatliches Gütesiegel für Gebäude, das die Erfüllung allgemeiner und besonderer Anforderungen an die ökologische, soziokulturelle und ökonomische Qualität von Gebäuden sicherstellt. Das Qualitätssiegel wird in den Anforderungsniveaus „PLUS“ oder „PREMIUM“ vergeben.
Um das QNG zu erhalten, muss ein Gebäude mit einem registrierten Bewertungssystem (wie z.B. das DGNB System) für nachhaltiges Bauen zertifiziert werden und zusätzlich die besonderen Anforderungen im öffentlichen Interesse erfüllen.
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