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DGNB Zertifizierung zur umfassenden Bewertung von nachhaltigen Bauvorhaben

Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) steht an der Spitze der Bewegung für nachhaltiges Bauen in Deutschland und darüber hinaus. Gegründet mit dem Ziel, Baustandards zu revolutionieren und die Bauindustrie auf nachhaltigere Praktiken auszurichten, hat die DGNB ein Zertifizierungssystem entwickelt, das sowohl umweltfreundlich als auch ökonomisch vorteilhaft ist.

Das DGNB-Zertifizierungssystem ist darauf ausgelegt, Bauvorhaben umfassend zu bewerten – von der Planung über die Ausführung bis hin zum Betrieb. Es berücksichtigt eine Vielzahl von Nachhaltigkeitsaspekten, darunter ökologische, ökonomische, soziokulturelle, technische und Prozessqualitäten.

Die Systematik der DGNB-Zertifizierung ist dynamisch und wird kontinuierlich weiterentwickelt, um den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und technologischen Entwicklungen Rechnung zu tragen. Dies stellt sicher, dass zertifizierte Gebäude den höchsten Standards in Bezug auf Nachhaltigkeit entsprechen.

Als SGS-Gruppe Deutschland decken wir nahezu alle Prüfungen und Inspektionen rund um Ihr Gebäude ab. Neben unserem Programm rund um die Zertifizierung für nachhaltiges Bauen, decken wir auch Leistungen vom Brandschutz über die Elektro- und Gebäudetechnik bis hin zu Aufzug- und Fördertechnik ab. 

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DGNB-Kriterien für den Neubau

Das DGNB-Zertifizierungssystem basiert auf drei zentralen Nachhaltigkeitsbereichen:

  • Ökologie, Ökonomie und Soziokulturelles fließen gleichgewichtet mit 25 Prozent in die Gesamt-Bewertung ein.
  • Im Sinne einer ganzheitlichen Betrachtung bewertet das DGNB System zudem den Standort mit 5 Prozent sowie
  • die technische und prozessuale Qualität mit jeweils 10 Prozent.

Die ökologische Qualität ...

...ist ein zentraler Aspekt der DGNB-Zertifizierung, fokussiert auf die Minimierung von Umweltauswirkungen durch Gebäudebau und -betrieb. Hierbei stehen Energieeffizienz und Ressourcenschonung im Vordergrund.

  • Zertifizierte Gebäude erfüllen strenge Kriterien in Bezug auf Klimaschutz und Energieeffizienz, oft über nationale Standards hinaus, und nutzen innovative Technologien.
  • Der Schutz und die nachhaltige Nutzung von Wasserressourcen sowie die Förderung von Biodiversität sind ebenfalls wichtige Faktoren.
  • Des Weiteren wird der Schutz der lokalen Umwelt berücksichtigt, indem Auswirkungen des Gebäudes auf seine Umgebung minimiert werden, einschließlich Lärmbelästigung, Luftverschmutzung und Baustellenabfälle.

Die ökonomische Qualität ...

... bezieht sich auf die Wirtschaftlichkeit von Bauvorhaben, mit dem Ziel, Lebenszykluskosten zu optimieren und die Marktfähigkeit der Immobilien zu steigern. 

  • Es wird Wert darauf gelegt, dass die Gesamtkosten eines Gebäudes über seinen gesamten Lebenszyklus hinweg niedrig bleiben, indem Energieeffizienz und langlebige Materialien priorisiert werden.
  • DGNB-zertifizierte Gebäude zeichnen sich durch hohe Wertstabilität und gute Vermarktungschancen aus, da sie betriebskostenarm, zukunftssicher und für Mieter und Käufer attraktiv sind.

Die soziokulturelle und funktionale Qualität ...

... bezieht sich auf Aspekte, die das Wohlbefinden und die Zufriedenheit der Nutzer beeinflussen. Dazu gehören Innenraumluftqualität, akustischer und visueller Komfort sowie Gebrauchstauglichkeit und Zugänglichkeit des Gebäudes. 

  • DGNB-zertifizierte Gebäude nutzen Materialien und Technologien zur Verbesserung der Luftqualität und zur Minimierung von Schadstoffemissionen.
  • Sie bieten akustischen Komfort durch effektive Lärmschirmung und minimierte interne Schallübertragungen.
  • Zudem wird auf gutes Licht und ein angenehmes visuelles Umfeld geachtet, indem natürliches Licht maximiert und Blendung vermieden wird.

Die technische Qualität ...

... umfasst Leistung und Zuverlässigkeit von Gebäudekonstruktion und Systemen, einschließlich Materialauswahl, Bauausführung und Integration technischer Systeme. Ziel ist es, Gebäudehülle und Technik so zu gestalten, dass sie den Energiebedarf senken und hohe thermische Behaglichkeit gewährleisten.

  • DGNB-zertifizierte Gebäude verwenden hochwertige, umweltfreundliche und recyclingfähige Materialien, die langlebig und wartungsarm sind.
  • Moderne technische Systeme wie Heizung, Lüftung und Klimaanlagen sind entscheidend für Energieeffizienz und Komfort und werden hinsichtlich ihrer Integration und Effizienz bewertet.
  • Der Fokus liegt auf Systemen, die erneuerbare Energien nutzen und den Energieverbrauch minimieren.

Die Prozessqualität ...

... beurteilt die Effektivität und Effizienz von Planungs- und Bauprozessen, einschließlich Baumanagement und Qualitätssicherung.

  • DGNB-zertifizierte Projekte zeichnen sich durch sorgfältige Planung aus, die Nachhaltigkeitsaspekte von Anfang an berücksichtigt, einschließlich Umweltauswirkungen, nachhaltige Technologien und Langlebigkeit des Gebäudes.
  • Die Ausführungsqualität beeinflusst die Robustheit und Langlebigkeit des Gebäudes und wird nach hohen Standards bewertet.
  • Eine kontinuierliche Qualitätssicherung, einschließlich regelmäßiger Überprüfungen und Anpassungen während des Baus, ist unerlässlich, um die DGNB-Anforderungen zu erfüllen.

 

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Zertifizierungsstufen und Unterschiede

Ablauf einer DGNB-Zertifizierung

Die Entscheidung, ob ein Gebäude zertifiziert werden soll, wird optimalerweise in der Leistungsphase (LP) 1–2, spätestens 3, fallen. Hier ist die Beeinflussbarkeit gerade in Bezug auf die beiden Themen Lebenszykluskosten (Life Cycle Costing, LCC) und Ökobilanzierung/Lebenszyklusanalyse (Life Cycle Assessment, LCA) am höchsten. Optimalerweise engagiert der Bauherr in der frühen LP 1 einen von der DGNB ausgebildeten Auditor oder Consultant für eine erste Beratung.

Die Zertifizierung eines Gebäudes nach den Standards der DGNB ist ein mehrstufiger Prozess, der von der Planungsphase bis zur endgültigen Bewertung und Zertifikatvergabe reicht.

  1. Planungsphase: 
    In der Planungsphase arbeiten Projektentwickler, Architekten und Planer eng zusammen, um sicherzustellen, dass das Design und die verwendeten Materialien den DGNB-Kriterien entsprechen. Diese Phase ist entscheidend für den Erfolg des Projekts, da hier die Weichen für die Nachhaltigkeit des Gebäudes gestellt werden.
     
  2. Bauausführung: 
    Während der Bauausführung ist es wichtig, dass alle beteiligten Gewerke die festgelegten Spezifikationen genau einhalten. Die Baustelle wird regelmäßig von einem DGNB-Auditor besucht, der überprüft, ob alle Nachhaltigkeitsstandards eingehalten werden.
    Alternativ kann auch der Projektleiter und Bauleiter diese Aufgaben nach einer Unterweisung durch den Auditoren übernehmen. Während der Bauausführung erhält der Auditor alle Baustoffe zur Freigabe und dokumentiert diese. In enger Abstimmung mit dem Abwicklungs- und Planungsteam wird jeder Baufortschritt dokumentiert und kontinuerlich mit den DGNB Zielen verglichen.
     
  3. Dokumentation und Bewertung: 
    Nach Fertigstellung des Baus wird eine umfangreiche Dokumentation aller nachhaltigkeitsrelevanten Aspekte des Projekts erstellt. Diese Dokumentation wird dann von der DGNB geprüft. Basierend auf dieser Überprüfung wird eine Bewertung vorgenommen, die bestimmt, welche Zertifizierungsstufe dem Gebäude zugeordnet wird.
     
  4. Zertifikatsvergabe: 
    Nach erfolgreicher Bewertung wird das DGNB-Zertifikat vergeben. Dieses Zertifikat ist ein Beleg für die Erfüllung der Nachhaltigkeitskriterien und erhöht die Attraktivität und den Marktwert des Gebäudes.

Vorteile einer DGNB-Zertifizierung

Ökologische Vorteile

  • Reduzierung der Umweltbelastung:
    Durch strenge Vorgaben zur Energieeffizienz und Ressourcennutzung tragen DGNB-zertifizierte Gebäude dazu bei, den ökologischen Fußabdruck zu minimieren.
  • Förderung der Biodiversität:
    Die Einbeziehung von Grünflächen und ökologischen Bauprinzipien verbessert die lokale Biodiversität und schafft wertvolle Lebensräume.

Ökonomische Vorteile

  • Senkung der Betriebskosten:
    Effiziente Gebäudetechnologien und eine durchdachte Bauweise führen zu erheblichen Einsparungen bei den Energie- und Wartungskosten.

  • Steigerung des Immobilienwerts:
    Nachhaltige Gebäude sind zunehmend gefragt, was ihren Marktwert und ihre Vermietbarkeit erhöht.

Soziokulturelle Vorteile

  • Verbesserung der Lebensqualität:
    Eine gute Innenraumluftqualität, natürliche Beleuchtung und optimierter Schallschutz tragen zu einem gesünderen und angenehmeren Umfeld bei.
     
  • Erhöhung der Nutzerzufriedenheit:
    Gebäude, die die Bedürfnisse ihrer Nutzer berücksichtigen und komfortable Arbeits- und Wohnbedingungen bieten, führen zu einer höheren Zufriedenheit und Produktivität.

Kosten einer DGNB-Zertifizierung

Die Kosten einer DGNB-Gebäudezertifizierung lassen sich nicht pauschalisieren. Sie hängen von mehreren Faktoren ab:

  • Auswahl des Nutzungsprofils (Logistik, Verwaltung, Bildungsbauten, etc.)
  • Auszeichnungsziel (Silber, Gold, Platin)
  • Größe und Komplexität des Projektes
  • Qualität der bauseitigen Dokumentation

Es ist weiter zwischen folgenden Kostengruppen zu unterscheiden:

  • Auditor-Leistung:
    Der Auditor begleitet das Projekt von LP 1 (Grundlagenermittlung) bis einschließlich LP 8 (Objektüberwachung). Je nach Projektgröße und Komplexität kann das über mehrere Jahre andauern. Grundsätzlich ist aber damit zu rechnen, dass sich die Beauftragung eines DGNB-Auditors in einer frühen Planungsphase kostengünstig auf den gesamten Zertifizierungsaufwand auswirkt.
     
  • DGNB-Gebühren:
    Die DGNB erhebt Gebühren für die Bewertung und Zertifizierung des Projekts. Diese Gebühren sind gestaffelt nach der Größe des Gebäudes, dem Nutzungsprofil und ob der Antragsteller Mitglied bei der DGNB ist.
     
  • Fachplaner-Leistungen (Konzepte und Gutachten): Die Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in das Projekt erfordert spezialisierte Beratung und Planung, was zu Beginn des Projekts zusätzliche Kosten verursacht.

Zusätzliche bauliche Maßnahmen (Barrierefreiheit, E-Mobilität, Sozialräume) sind ebenfalls zu berücksichtigende Kostenkomponenten. 

Langfristige finanzielle Vorteile

Obwohl die initiale Investition für eine DGNB-Zertifizierung höher sein kann, führen die langfristigen Einsparungen bei Energie- und Wartungskosten zu einer Amortisation der Mehrkosten. Zudem können der erhöhte Marktwert und die Attraktivität des Gebäudes finanzielle Vorteile für Investoren und Eigentümer bringen.

Wir begleiten Sie zur DGNB-Zertifizierung!

Zertifizierung von Wohngebäuden

Die DGNB-Zertifizierung ist nicht nur für gewerbliche Immobilien oder öffentliche Gebäude geeignet, sondern auch für Wohngebäude. Dies eröffnet Möglichkeiten, auch im privaten und sozialen Wohnungsbau nachhaltige Praktiken zu fördern und anzuwenden.

Anwendbarkeit auf Wohngebäude

  • Breites Spektrum: Die DGNB-Kriterien sind so gestaltet, dass sie auf eine Vielzahl von Wohngebäuden anwendbar sind, von Einfamilienhäusern bis zu großen Wohnkomplexen. Wenn die Zahl der Mieteinheiten unter 6 liegt, wird das Projekt nach dem Nutzungsprofil "Kleines Wohngebäude" zertifiziert, ansonsten nach dem Nutzungsprofil "Wohngebäude".
  • Spezifische Kriterien: Für Wohngebäude gibt es speziell angepasste Kriterien, die Aspekte wie Wohnkomfort, Energieeffizienz und gesundes Wohnklima berücksichtigen.

Vorteile für Wohngebäude

  • Steigerung der Lebensqualität: Durch die Optimierung von Faktoren wie Licht, Luftqualität und Lärmschutz wird das Wohnen angenehmer und gesünder.
  • Wertsteigerung: Zertifizierte Wohngebäude sind oft attraktiver für Käufer und Mieter, was zu einer Wertsteigerung führt.
  • Nachhaltigkeit: Die Bewohner profitieren von niedrigeren Nebenkosten durch energieeffizientes Bauen und den Einsatz erneuerbarer Energien.

QNG: Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude

BEG und QNG

Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) fördert Energieeffizienz und den Einsatz erneuerbarer Energien im Gebäudesektor. Die Beantragung erfolgt über die KfW. Für Neubauten gilt das Förderprogramm „Klimafreundlicher Neubau“ (BEG KfN), das sich an Bauvorhaben zur Errichtung neuer Wohn- und Nichtwohngebäude richtet. Eine der Voraussetzungen, um die genannte Förderung zu bekommen, ist das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG).

Das QNG ist ein staatliches Gütesiegel für Gebäude, das die Erfüllung allgemeiner und besonderer Anforderungen an die ökologische, soziokulturelle und ökonomische Qualität von Gebäuden sicherstellt. Das Qualitätssiegel wird in den Anforderungsniveaus „PLUS“ oder „PREMIUM“ vergeben.

Um das QNG zu erhalten, muss ein Gebäude mit einem registrierten Bewertungssystem (wie z.B. das DGNB System) für nachhaltiges Bauen zertifiziert werden und zusätzlich die besonderen Anforderungen im öffentlichen Interesse erfüllen.

Version 2023 des DGNB Zertifizierungssystems für Neubauten im Überblick

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